Wie ist der Krankheitsverlauf?

Im Verlauf einen Demenzerkrankung nimmt das Ausmaß der kognitiven Beeinträchtigung und damit auch der benötigten Unterstützung im Alltag bzw. der Pflege zu. Daneben verändern sich auch die Symptome der Erkrankung. Anhand des Krankheitsverlaufes werden die Demenzstadien häufig in drei Schweregrade eingeteilt.

1. Stadium: Anfangsstadium, leichte Demenz

In diesem Stadium sind die Symptome noch leicht und oft kaum zu erkennen.

Kennzeichen:
– Konzentrationsstörungen
– Antriebsarmut
– geistige Erschöpfung
– Überforderungsgefühl
– Interessenlosigkeit
– sozialer Rückzug
– unerklärliche Ängste

Die beginnenden Defizite werden meist noch vom Patienten selbst wahrgenommen, sodass es zusätzlich zu depressiven Verstimmungen kommen kann.
Vor allem das Einprägen neuer Informationen, also das Lernen, ist beeinträchtigt. In diesem Stadium kann der Betroffene seinen Alltag noch relativ eigenständig bewältigen, auch wenn er zu kleineren Hilfsmitteln wie Merkzetteln greifen muss.

2. Stadium: mittlere Demenz

In diesem Stadium verstärken sich die Beschwerden und sind damit auch für jeden sichtbar. Es kommt zu auffälligen Orientierungs- und Gedächtnisstörungen. Die Kranken verlaufen sich in ihrer gewohnten Umgebung. Sie entwickeln verstärkt Persönlichkeitsveränderungen, sind aggressiv und reizbar. Das Urteilsvermögen ist eingeschränkt. Komplexe Handlungsanweisungen können nicht mehr befolgt werden.
Der Betroffene kann den Verlust seiner Fähigkeiten nicht mehr verbergen. Erst in diesem Stadium werden die meisten Demenzerkrankungen diagnostiziert. Körperpflege, Ernährung und Haushalt werden zunehmend vernachlässigt. Der Betroffene tritt in die Phase ein, in der er vermehrt Hilfe von Angehörigen oder Pflegekräften für die täglichen Verrichtungen braucht. Es treten Verhaltensauffälligkeiten wie beispielsweise Aggressivitäten und Unruhe auf.

3. Stadium: schwere Demenz

In dieser Phase ist der Betroffene vollständig von der Hilfe anderer abhängig. Die Wohnung wird nicht mehr als das Zu Hause erkannt, Angehörige werden zu Fremden. Der Bezug zur Gegenwart, aber auch alte Erinnerungen gehen zunehmend verloren. Essen und Trinken sind ohne fremde Hilfe kaum noch möglich, zusätzlich können Schluckbeschwerden auftreten. In diesem Stadium – meist auch schon vorher – verliert der Betroffene die Kontrolle über Blase und Darm, er muss Inkontinenzhilfen (Windeln) tragen. Der Betroffene kann zu einem bettlägerigen Pflegefall werden.

 

Nicht alle Kranken durchlaufen die 3 Stadien in genannter Weise. Nicht jeder Patient wird vollkommen pflegebedürftig. Es gibt durchaus gewisse Schwankungen, was den Zustand der Betroffenen angeht.

 

 

 

 

Quelle: Merz Pharmaceuticals GmbH